Um den gefühlten Luftzug, den ein Fahrzeug beim Überholen produziert, objektiv einschätzen zu können, hat die GRACQ-Lokalgruppe Rendeux vor kurzem die Aktion “speed gun” durchgeführt.
Der einem Föhn ähnelnde Apparat wird in Richtung des Autos gehalten und misst die Fahrzeuggeschwindigkeit, ohne aber das Kennzeichen zu registrieren oder ein Foto des Fahrzeugs zu machen. Polizeikontrollen sollen dadurch nicht ersetzt werden.
Zwar weckte die Durchführung dieser Maßnahme an mehreren Straßen mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h die Neugier, das Misstrauen, ja sogar die Aggressivität einiger Nutzer, doch brachte der Versuch der GRACQ eine Reihe interessanter Informationen ein.
So stellte die Installation am Fahrbahnrand fest, dass der Luftzug, den ein Fahrzeug beim Überholen produziert, objektiv fühlbar ist – selbst, wenn die 50 km/h eingehalten werden. Es ist demnach unerlässlich, die Geschwindigkeit beim Überholen eines Fahrradfahrers zu reduzieren und den minimalen Abstand (1 m innerorts, 1,50 m außerhalb der Ortschaften) einzuhalten.
Eine weitere Feststellung: Bei der Ausfahrt aus einer Ortschaft gehen viele Autofahrer bereits von einem Ende der Geschwindigkeitsbeschränkung aus, obwohl das Risiko für die Fahrradfahrer und die Fußgänger weiterhin gegeben ist.
Ziel der Aktion “speed gun” war es nicht zuletzt, die Messergebnisse auf einer Webseite anzugeben und den Ämtern damit sehr gut verwertbare Daten zur Verfügung zu stellen.
LABEYE, aus GRACQ MAG 34, Herbst 2019